Ankündigung des Festivals 2013

Vom 26.4. bis zum 28.4. heißt es in Münster erstmals „Chalo India“ (sprich: ‘tschalo India’), was übersetzt so viel wie „Los geht’s“ oder „Auf nach Indien“ bedeutet.

Unter diesem Namen möchte das Indische Filmfest Münster seine Besucher mit ausgewählten Filmen und einem spannenden Rahmenprogramm für ein Wochenende nach Indien entführen – und zwar abseits der Klischees, mit einem Blick fürs Schöne, der aber Missstände nicht ausblenden muss.

Unsere Filmauswahl reicht vom boomenden – hierzulande jedoch kaum beachteten – Independent-Kino bis hin zum modernen Bollywood-Film, der sich im vergangenen Jahrzehnt, seitdem die großen Kassenschlager auch über deutsche TV-Bildschirme flimmerten, grundlegend verändert hat. Vor allem die Bandbreite des kommerziellen Hindi-Kinos, das man hierzulande unter dem Namen Bollywood kennt, ist sehr viel größer geworden.

Auf dem Festival zeigen wir etwa die schwarze Komödie „Delhi Belly“, in der drei junge Inder, die sich eine schmuddelige WG in Delhi teilen, Probleme mit der Mafia bekommen. In der charmanten Multi-Kulti-Komödie „English Vinglish“ will die einfache Hausfrau Shashi den Respekt ihrer eigenen Familie gewinnen, indem sie heimlich an einem English-Kurs teilnimmt. Dabei zieht sie unverhofft die Aufmerksamkeit eines französischen Verehrers auf sich. Ein Liebesfilm darf dennoch nicht fehlen. Die romantische Komödie „London Paris New York“ verzichtet allerdings auf das große Melodrama und begleitet ein junges Paar, das sich alle paar Jahre wieder begegnet und eine schöne Zeit verbringt. Heute braucht man auch nicht mehr so lange auf das Happy End zu warten.

Der Independent-Film „Udaan“ fand lange keinen Produzenten. Zum einen, weil erst niemand an eine Geschichte um einen 17jährigen, rebellierenden Jungen glaubte und da der Film zum anderen ohne die Besetzung einer weiblichen Hauptrolle auskommt. Auch die äußerst kritische Darstellung des Vaters, der seinen schreibbegabten und sensiblen Sohn zwingt im Stahlwerk zu arbeiten, war ein Hindernis. Als der Film fertig war, schaffte er es dann sogar bis in den Nebenwettbewerb „Un Certain Regard“ des Filmfestivals von Cannes. Bei „Chalo India“ läuft er nun als Eröffnungsfilm und im Anschluss wird es live im Kino eine Skype-Konferenz mit dem Regisseur geben.

Auch der Dokumentarfilmer von „Children of the Pyre“ wird via Skype nach dem Film für Fragen zur Verfügung stehen. Er begleitete sieben Kinder in Varanasi, die am Ganges die Verbrennungen nach hinduistischem Ritual vornehmen und der alleruntersten Kaste angehören. Ein bewegender Film mit intensiven Bildern, der seine Zuschauer gleichermaßen schockiert wie berührt.

Die Filme werden an dem Wochenende von einem facettenreichen Rahmenprogramm begleitet. Am Freitag feiert das Festival mit einem Sitar- und Tabla-Konzert der DIG Münster und einer anschließenden Bollywood-Party mit jungen, indischen Beats seine Eröffnung. Am Samstagnachmittag können unsere Gäste beim Yogakurs im Yogahaus Münster wieder neue Energie tanken und tief durchatmen, bevor es am Abend mit indischen Filmen weitergeht. Ein Vortrag über Frauenbilder im indischen Gegenwartskino lädt am Sonntag alle Interessierten zum Zuhören und Diskutieren ein. Für Tanzbegeisterte und Freunde der klassischen indischen Kultur bietet das Festival eine Tanz-Vorführung im Bharatnatyam-Stil mit anschließendem Workshop für alle zum Mitmachen.

Das Festival-Team von „Chalo India“ freut sich auf Ihren Besuch!